Lauter gute Vorsätze…

„These are my new year’s resolutions…“ So begann das geheime Tagebuch von Adrian Mole, 13 3/4 Jahre alt. Eine Kommilitonin empfahl es mir  in meinen ersten Anglistikstudienjahren. Ein herrliches Jugendlichenbuch von Sue Townsend, gespickt mit Geschichten von jugendlicher Schwärmerei, erster Liebe und dem alltäglichen Wahnsinn in der Schule und in der eigenen Familie – es ist sogar als Theaterstück auf die Bühne gebracht worden. Da Adrian Mole auch Buch darüber führt, was für Bücher er liest, habe ich durch ihn viele interessante Lesetipps zur englischen Literatur erhalten, Klassiker, Philosophen, Emanzen – alles dabei. Sehr empfehlenswert, warum denke ich heute gerade an ihn?

Ich schreibe heute über Neujahrs-Vorsätze und da fiel mir natürlich Adrian Mole ein. Adrian Mole’s Neujahrsvorsätze (hier original zum Nachlesen) fand ich immer goldig:

„Ich werde den Blinden über die Straße helfen, meine Pickel nicht ausdrücken, nicht mit dem Rauchen anfangen, meine Schallplatten wieder in ihre Hüllen stecken… und nach den ekelhaften Geräuschen von gestern nacht, habe ich mir geschworen, dass ich auch niemals mit dem Trinken anfangen werde“.

Adrian hat das immer penibel am Neujahrstag aufgelistet, Punkt 1 bis 10, und er hat im Lauf des Jahres sogar versucht das eine oder andere umzusetzen, nur mit dem Pickel-Ausdrücken wollte ihm das nie so gelingen… Wie ich sehe, hat er  heute natürlich eine eigene Webseite, logisch (http://www.adrianmole.com/).

Wieso brauchen wir gute Vorsätze?

Die ewige Hitliste der Neujahrsvorsätze wird angeführt von den üblichen Verdächtigen, hier die Top Ten:

  1. Ich werde mehr Sport treiben, mehr für die Fitness tun, und damit…
  2. einige Kilos verlieren.
  3. Ich werde gesünder essen…
  4. und damit einige Kilos verlieren.
  5. Ich werde mit dem a) Rauchen b) Trinken c) individuellen Süchten aufhören…
  6. und damit etwas für die Gesundheit und Fitness tun.
  7. Ich werde meine Schulden in den Griff bekommen.
  8. Ich werde mehr Zeit mit der Familie und Freunden verbringen.
  9. Ich werde das Leben mehr genießen.
  10. Ich werde in diesem Jahr etwas Neues lernen.

Gesundheit, Fitness, Lebensqualität, Gutes tun — eigentlich alles Selbstläufer für die eigene Motivation, oder? Warum brauchen wir dann diese Vorsätze? Und warum gerade an Neujahr? Brauchen wir ein Startdatum, einen Punkt, ab dem alles anders werden soll? Ich glaube Ja! Es ist vielleicht ein  Trick, denn es ist ja eine gedankliche Neuausrichtung nötig, um ein neues Verhalten zu trainieren. Das geht nicht, wenn der normale Alltag einfach weiterläuft. Es hat damit zu tun, das Alte gebührend ausklingen zu lassen, vielleicht sogar eine Bilanz zu ziehen. Danach ziehe ich einen Strich drunter und sage, „ab hier fängt der Wechsel an.“

Und warum nicht eine Liste schreiben wie Adrian Mole – vielleicht nicht als „gute Vorsätze“, sondern als „meine persönlichen Ziele 2011“. Stellen Sie sich einmal vor, wenn Sie Ihre Liste Ende des Jahres hervorkramen und dann abhaken — wie bei einer To-Do-Liste übrigens — was sie davon umgesetzt haben, und wie sie das getan haben. Und 2012 machen Sie einfach eine neue Liste 😉

Ich wünsche Ihnen alles Gute
und viel Erfolg beim Umsetzen Ihrer persönlichen Ziele 2011!

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Und wenn Sie Lust haben, Adrian Moles Bücher zu lesen…
– hier ein Werbelink zum englischen Original: The Secret Diary of Adrian Mole Aged 13 3/4

– und hier ein Link zum Sammelband: Das Intimleben des Adrian Mole 13 3/4 Jahre: Die geheimen Tagebücher erstmals komplett und unzensiert vollständig in einem Band

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